Heimat- und Geschichtsverein Steinheim am Main e. V.


Mitgliederversammlung am 18. März 2015 im Marstall Schloss Steinheim

Beginn: 20:00 Uhr
Teilnehmer s. Anlage, Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder: 24

Tagesordnungspunkte:

  1. Begrüßung, Feststellung der ordnungsgemäßen Einberufung und der Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung, Genehmigung der Tagesordnung
  2. Bericht des Vorstands
  3. Bericht des Kassierers
  4. Aussprache über die Berichte
  5. Bericht der Revisoren
  6. Entlastung des Vorstandes
  7. Wahl eines Kassenprüfers
  8. Verschiedenes

Top 1: Gernot Gesser (in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Burkhard Huwe) begrüßt zusammen mit Evelin Weber die anwesenden Mitglieder und eröffnet die Sitzung.

Er stellt fest, dass die Mitgliederversammlung ordnungsgemäß und fristgerecht einberufen worden ist.

Die Tagesordnung wird genehmigt. Änderungswünsche gibt es nicht.

Herr Gesser informiert die Versammlung über die Mitgliederzahl des HGS am 31.12.2014: 233 Mitglieder. Im Jahr 2014 gewinnt der HGS 20 neue Mitglieder, 2 Mitglieder sind verstorben.

Die Versammlung gedenkt der seit der letzten Mitgliederversammlung verstorbenen Mitglieder Frank Buhleier und Heinzludwig Schwab.

Evelin Weber rezitierte zum Gedenken
Stufen  (Hermann Hesse)

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Top 2: Bericht über das Jahr 2014:

 
Bericht über das Jahr 2014
Evelin Weber berichtet über die Aktivitäten des Jahres 2014.

Zunächst bittet sie Herrn Radtke, dem erkrankten Burkhard Huwe die Genesungswünsche des Vorstands zu überbringen.

Auch in 2014 gibt es vielfältige Aktivitäten des HGS.
Basis für alles ist eine wirklich gute Team-Arbeit des Vorstands.

Da sind die regelmäßigen Vorstandssitzungen, die Recherchen und die Organisation der Veranstaltungen und vor allem die Organisation und Durchführung des Umbaus des Amtshauses, in die viel Herzblut gesteckt wird. An der Stelle ein herzliches Dankeschön an Herrn Gesser.
Seit Dezember 2014 ist das Amthaus eine richtige Baustelle, was im anschließenden Baubericht näher beleuchtet wird.

Der HGS widmet sich in 2014 mit seinen Vorträgen in erster Linie der Ortsgeschichte, was immer wieder auf große Resonanz stößt.

Unterstützt durch eine PowerPoint-Präsentation mit den Plakaten der Veranstaltungen lässt Frau Weber das Veranstaltungsjahr 2014 Revue passieren.

Rolf Hölscher macht mit seinem Vortrag über 150 Jahre Druckereigeschichte in Steinheim den Anfang.
Er gibt eine wunderbare Rückschau auf die einstmals große Vielzahl an lithographischen Kunstanstalten und Druckereien mit z.T. weltweiter Bedeutung.

In weiteren Veranstaltungen befasst sich Prof. Okrusch und Joachim Lorenz mit der Steinheimer Basaltdecke und ihrer Entstehung und den Baumaterialien der Steinheimer Häuser.

Die Zuhörer erfahren von Lavaströmen des Vogelsberges, die sich mit einer Stundengeschwindigkeit von 60 km in Richtung Odenwald bewegen.

Sie erfahren zu ihrem großen Erstaunen, dass Steinheim einmal auf der Höhe von Basel gelegen ist, und dass das Amtskreuz von Kardinal Volk aus Steinheimer Opal besteht.

Es ist eine spannende Zeitreise, die ganz locker 17 Mio. Jahre überspannt.

Weiterhin wird die Kommunalpolitik beleuchtet.

Es gibt einen einführenden Vortrag von Prof. Dr. Gräf über die Geschichte der Gebietsreform, die weit ins letzte Jahrhundert zurückreicht, bis dann zum Jahrestag der Eingemeindung nach Hanau (01.07.1974) der Vortrag von Holger B. Vogt über „Die verlorene Eigenständigkeit – vor 40 Jahren: ade Stadt Steinheim“ folgt.

Die Vorträge zum Jahresende beschäftigen sich mit der Geschichte der Mainübergänge.
Lars Kröger von der Uni Bamberg stellt seine Forschungsarbeit über das Fährwesen an Main und Neckar vor, was natürlich für Steinheim auch wieder eine spannende Angelegenheit ist, denn immerhin befindet sich im Besitz des HGS eine Einbaum-Hälfte, die an der Uni Bamberg untersucht und auf das Jahr 1284 datiert worden ist.
Man erinnere sich: die andere Hälfte wird per Steckbrief gesucht. Ergebnis: „Alter Einbaum landete im Heizungsofen“.

Die Seligenstädter Pfarrerin Regina Westphal beendet die Vortragsreihe mit einer Lesung aus ihrem zusammen mit Georg Magirius verfassten Buch „Mystische Orte in Unterfranken“.

Die Zuhörer werden mitgenommen zu außergewöhnlichen Orten in Odenwald, Spessart und Rhön, die Frau Westphal zusammen mit ihrem Ehemann Gg. Magirius erwandert hat.

Neben den Vorträgen beteiligt sich der HGS an den Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Nationalsozialismus und der Zerstörung der Steinheimer Synagoge.

Die Ausstellung zum Kellerkataster der Steinheimer Altstadt in Kooperation mit der Stadt Hanau, der Hochschule Darmstadt und dem Sanierungsträger DSK läuft erfolgreich bis zum Jahresende.

Parallel dazu werden Kellerführungen und Kellerlesungen angeboten.

Am Tag des offenen Denkmals führen Herr Huwe und Herr Wambach durch die evangelische Kirche Steinheim (Entstehung des Bauwerks, Farben und ihre Wirkung).

Weitere Höhepunkte im Vereinsjahr sind die Feste:

  • Fest im Garten des Amtshauses
  • Advent im Amtshaus
  • Johannisfeuer
  • Beteiligung am Fastnachtszug

Außer der Führung „Steinheim und seine Bausteine“, die übrigens – hier bedankt sich der HGS ganz herzlich bei Frau Christ von der Villa Stokkum - einen wunderbar vulkanischen Auftakt findet (ein feuriges Getränk, Vulkansplitter), wird die Grenzwanderung vom Mühltor, am Hellenhang entlang zum Wasserturm fortgesetzt.

Stefan Mader berichtet an dieser Stelle über das Johannisfeuer 2014.

Soweit der Überblick über das Vereinsjahr 2014.

Es erfolgt der Hinweis, dass das Programm 2015 hier nochmals ausliegt.

Der Vorstand bedankt sich ganz herzlich für die zahlreichen Geldspenden, mit denen die Arbeit des Vereins auch in 2014 unterstützt wird und die Sachspenden.

Sachspenden 2014:

Ortwin Stenger – 60740, Konvolut über Huffert: Exlibriskalender, Karten, Heilewetnoch (Eulenspiegelexlibris für Otto Holl), Exlibris-Sammlung von Huffert Fr. J. Thielen gewidmet (17. Jan. 1968)

Hans Imgram – Fahne und Pokal „Fidelio“

Roswith Schwab – Kinderfronleichnamsprozessionsfahne, restauratorische Näharbeiten

Dr. Otmar Frühauf – div. Lexika des 19 Jhds. und die Rückführung der Römischen Mün-zen aus dem Bestand von Herrn Kirstein

Ev. Kirche – div. Bände aus ihrer Bibliothek der Ev. Kirche Groß-Steinheim um 1900

Bernd Völkel, Obertshausen – Div. aus dem Umfeld Georg Kutzelmann

Fam. Adolf Gesser, Neutorstr. – Geräte, Bücher aus dem aufgelassenen Haushalt;

Einiges wird man sicher auch wieder in der „Kleinen Amtsstube“ sehen

Edgar Stefan, Großkrotzenburg – Messingplatte des früheren Kinderheims von Weihnach-ten 1915 für Dr. Scheuermann

Fam. Adam, Häfnergasse – Diverses aus dem aufgelassenen Haushalt

Herzlichen Dank allen Mitgliedern, allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

 

Bericht Bau durch Herrn Gesser:

Wie bereits in den vergangenen Jahren berichtet, sind wir nach dem Erwerb des Amts-hauses im Jahr 1997 stolz auf die Bleibe für den HGS.,

Gleichzeitig haben wir eine große Aufgabe übernommen, diese Bleibe zu gestalten und aufzuarbeiten.

Das Vorderhaus ist an Familie Bohländer-Vogel vermietet, im Hinterhaus sind die Vereinsräume des HGS.

Wir haben uns vorgenommen:

  1. die Vereinsräume aufzuarbeiten und die vorhandenen Unterlagen und Expo-nate zu archivieren und sachgemäß zu ordnen und einzulagern
  2. erforderliche Reparaturen am Haus durchzuführen
  3. im Erdgeschoss eine Begegnungsstätte „Zur kleinen Amtsstube“ zu bauen und einzurichten.

Die Arbeiten am Haus sind 2014 weitergeführt worden

  • die Schindelverkleidung am Giebel des Vorderhauses ist ausgebessert worden und mit einer modernen diffusionsoffenen Spezialfarbe angestrichen (schilfgrün RAL 6013)
  • die Stulpschalung am Giebel des Hinterhauses ist gleichermaßen angestrichen worden
  • das Gesims an der Vorderseite des Hauses ist ausgebessert und angestrichen worden (rubinrot RAL 3003) – die Farbgebung ist mit der unteren Denkmalbehörde abgestimmt
  • das Dach am Hinterhaus ist teilweise abgedeckt worden, um die Efeuverwachsun-gen zu entfernen und beim Wiedereindecken sind diverse Biberschwanzziegel ersetzt worden - hierbei ist besonders zu erwähnen, dass uns Fa. Markus Pförtner die Gerüste an den beiden Giebelwänden kostenfrei gestellt hat – Wert 700 €
  • das obere Tor ist repariert und ausgebessert und der Grundanstrich ist aufgebracht worden
  • an den Torpfosten aus Beton am oberen Tor sind die Ausplatzungen repariert worden
  • erneut sind die Schließzylinder mit in den Schluss eingeschlagenen Nägeln unbrauchbar gemacht worden, ein Schließzylinder ist ersetzt worden
  • im Frühjahr 2014 sind die Blumenkästen wieder bepflanzt worden.

 Für weitere Aktionen am Haus haben wir einen Leitfaden besprochen:

1. Umbau des Erdgeschosses im Hinterhaus zu einer Begegnungsstätte

 Dabei sollen gemacht werden:

  • Abriss der Zwischenwand, um einen großen Raum zu gestalten
  • Einbau einer Teeküche im Nebenräumchen
  • Platzieren einer behindertengerechten Toilette im EG
  • zentrale Heizung mit einer Gastherme

2. Überarbeiten der elektrischen Anlage im Haus

  • Trennen der elektrischen Installation vom Vorderhaus und HGS-Bereich
  • Einbau eines vorschriftsmäßigen Zählerschrankes mit getrennter Absicherung ver-schiedener Bereiche
  • Einbau einer Unterverteilung im Hinterhaus

Möglichst viele der handwerklichen Arbeiten sollen in Eigenhilfe ehrenamtlich durchgeführt werden.

Durch einen guten Umstand kann der HGS auf die Hilfe von Mihai Dragomir zurückgreifen, der bei der Ev. Kirchengemeinde Steinheim angestellt ist und nach Bedarf Arbeiten am Amtshaus übernimmt.

Die geleisteten Stunden werden notiert. In 2014 sind 552 Stunden angefallen.

Die Stunden für Eigenhilfe am Amtshaus belaufen sich in 2014 auf ca. 350.

Ich bedanke mich für die überaus gute Zusammenarbeit und wünsche uns eine gute Hand für unsere weiteren Vorhaben an unserem Haus.

Top 3: Gernot Gesser gibt für den Vorstand den Kassenbericht 2014 ab, er ist dem Originalprotokoll beigefügt.
 
Top 4: Zu den abgegebenen Berichten des Vorstandes werden Nachfragen gestellt (finanzielle Unterstützung durch DSK) und die gewünschten Erklärungen gegeben.

Top 5: Die Kasse ist von den beiden Revisoren Heidrun Rudolph und Dr. Hans Katzer am 11. 03. 2015 geprüft worden. Es gibt keine Beanstandungen. Der Prüfbericht ist dem Originalprotokoll beigefügt.

Top 6: Dr. Katzer beantragt die Entlastung des Vorstandes.
Die Entlastung des Vorstandes wird einstimmig, bei 3 Enthaltungen der anwesenden Vorstandsmitglieder, erteilt.

Top 7: Gem. § 8 Abs. 6 unserer Satzung ist jährlich ein Kassenprüfer für zwei Jahre zu wählen. Der Vorstand bedankt sich deshalb bei Frau Rudolph für ihre gewissenhafte Arbeit.

Als neuer, weiterer, Kassenprüfer wird aus den Reihen der Mit-glieder Herr Rainer Weisenbach vorgeschlagen. Er ist auf Rückfrage damit einverstanden. Herr Gesser bittet die Mitglieder per Handzeichen über die Kandidatur zu entscheiden. Die Mitglieder wählen einstimmig Herrn Weisenbach zum neuen Kassenprüfer.

Top 8: Herr Gesser stellt fest, dass die Herren aus Mühlheim, die sich mit den Basaltförderbahnen rund um den Gailenberg beschäftigen und aus diesem Grund beim HGS nachgefragt haben, nicht er-schienen sind.

Frau Sattler regt einen Vortrag über Steinheimer Ehrenbürger an.

Herr Gesser berichtet von der Neukonzeption des Museums Schloss Steinheim im Hinblick auf das Stadtjubiläum in 2020.

Nachfragen und Kommentare einiger Mitglieder tendieren alle dazu, die Steinheimer Heimatgeschichte mehr zu gewichten und zu dokumentieren.

Für den Vortrag von Jackie Höhn über die Geschäfte der Steinheimer Altstadt sucht der HGS alte Photos und Unterlagen und bittet die Mitglieder um Mithilfe.



  Evelin Weber
stv. Vorsitzende
Gernot Gesser
Schatzmeister
 
Ende der Versammlung: 21:30 Uhr.

Zur Downloadversion des Protokolls (pdf)

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